Kapitel 10: 2. Mission
Breite die Flügel aus und flieg, flieg so hoch wie du kannst und noch h?her. Finde und jage nach Freiheit. Finde deinen Weg in dieser gro?en weiten Welt. Ich reite auch einen Hippogreif und jage durch die Wolken Doch wo lang soll ich fliegen? Der Himmel ist so weit und gro? und endlos. Das macht es nicht gerade einfacher.
Pl?tzlich hallt Donner vom Himmel. Die Wolken verwandeln ihr wei?es unschuldiges Kleid, in wütende Schw?rze. Ich spüre die elektrischen Ladungen in der Luft. Meine Haare stellen sich auf. Mein K?rper spannt sich an, ich wei? genau, dass irgendetwas gleich gewaltig schief geht.
Wie in dieser Situation sollte ich recht behalten. Ein greller blauer Blitz spaltet den Himmel, nur einen halben Meter vor mir und meinem Reittier. Der Wind heult und ich meine meinen Namen darin wieder zu erkennen. Mein Hippogreif stürzt zu Boden.
?Askari“
Da ist es schon wieder. Ist jetzt auch egal. Ich muss wieder fliegen, oder zumindest sanft landen. Dafür habe ich doch Magie geübt. Sie sollen mir in solchen Situationen helfen. Ich muss mich nur fokussieren. Wind soll die Schwingen meines Hippogreifes tragen. Ich mache es so wie schon hundert Mal im Training. Aber meine Magie regt sich nicht.
Ich schaue nach unten und der Boden n?hert sich rasant. Wie kann ich uns retten? Ich schaue wieder zu meinem Hippogreif. Ich blinzle und es ist weg. Warte war?! Ein spitzer Schrei entf?hrt mir. Wie? Wann? Warum? Ich kann das nicht, nicht allein.
Vielleicht noch Hundert Meter.
Angst. Schnell, wie rette ich mich. Magie mach war! Helfe mir. Mach doch bitte einmal mit. Schnell! Hilf mir doch jemand.
Fünfzig Meter.
Verzweiflung macht sich breit. Dann ist schnell schon Akzeptanz auf das kommende. Dann ist es halt so. Aber es darf nicht so enden. Ich habe doch noch was vor.
Zehn Meter.
Ich will noch wissen was… Ich will helfen, sie alle…
Zwei H?nde packen meine Schultern und schütteln mich. Ich schreie.
?Askari, alles gut. Ich, wir sind hier, bei dir. Ich habe dich.“
Ich fahre hoch, trample meine Decken zurück. Und sitze… ich sitze! Schnell schlage ich die Augen auf. Ein Blick verr?t mir, wo ich bin. Ich bin in meinem Zimmer in der Basis. Links scheint die Sonne durch ein Fenster. Es ist so gro?artig. Ich wende meinen Blick ab und schaue nach rechts. Das erste was ich sehe sind die stürmischen braungoldenen Augen von Lesren. Sie sind anders als sonst. Immer freundlich, gelassen und ruhig. Aber jetzt schreien sie gerade zu vor Angst. Nur für diesen einen Augenblick, dann kehrt Ruhe ein und es bleibt Sorge.
Ich blinzle und versuche nicht nur auf das eine zu achten. Dann fluten mich die letzten Momente und der Schock kehrt zurück. Ich beuge mich vor hebe die Arme, will mich an ihn klammern. Soll er mich doch halten. Aber genauso schnell wie der Gedanke kam, so verschwindet er auch wieder. Woher, kam denn dieser Gedanke. Seit wann klammere ich mich an einen anderen. Meine St?rke ist es selbst zu k?mpfen. Ich gegen die Welt.
?Askari, geht es dir gut?“, fragt er und verst?rkt seinen Griff.
Erst jetzt begreife ich, wie sehr er sich an mich klammert. Und das ich in meinen Nachtklamotten ohne Decke vorm ihm sitze. Schnell rei?e ich los. Wie peinlich ist das denn? Wo habe ich meine Decke nur hingeschmissen. Ich spüre, wie mir das Blut in die Wangen schie?t. Wegdrehen. Das ist die einzige L?sung, die ich sehe.
?Ich ?h, ja. War nur ein Albtraum.“, sage und greife erleichtert nach meiner Decke und verstecke mich darunter. Wenn ich ihn nicht sehe, dann ist er auch nicht da. Doch das funktioniert nicht.
?Gut, ich ja, was wollte ich noch gleich. Wir wollten dich nur wecken. Es kam gerade eine neue Mission hierher. Wir müssen los. ?Talia packt schon den Wagen und wir sollten dich holen.“, sagt Lesren und klingt etwas unsicher.
Warte, was hei?t wir? Ich luscher durch eine kleine Ecke, die ich langsam anhebe. Hinter Lesren stehen Lunor und Auelia das ganze Beobachten. Ich wünschte, dass ich im Boden oder besser gesagt in der Matratze versinken kann. Ich will nicht mehr. Wieso passieren solche Peinlichkeiten immer mir.
Und warum ist mir so was peinlich? Ist halt so.
Betretendes Schweigen folgt, bis Auelia diese peinliche Stille bricht. ?Wir wollten dich nur wecken. Wenn du noch was brauchst, sag Bescheid. ?Wir werden jetzt auf jeden Fall auch packen.“, sagt Auelia packt Lunor und Lesren am Arm und zieht sie davon.
?Sollte ich nicht noch bei ihr bleiben?“, fragt Lesren.
?Warum denn. Willst du ihr beim Umziehen zu sehen? ?Oder was willst du?“, erz?hlt Auelia.
?Nein auch, das war nicht meine Idee, also was würde ich nie machen.“ Ich wollte eigentlich als seelischer Beistand bleiben.“
?Nein, packt du schon mal, ich komme klar.“, h?re ich mich sagen.
?Siehst du, jetzt komm und pack selbst.“
?Ist ja gut. Bis sp?ter Askari.“, gibt Lesen nach und geht mit den anderen beiden mit. Man war das … ich wei? auch nicht.
Einige Minuten sp?ter habe ich mich angezogen, meine Ausrüstung zusammengesammelt und eile zum Wagen. Die anderen steigen schon ein. Ich eile so schnell, dass ich dazu kann.
?Komm, wir wollen los!“, ruft Talia l?chelnd und zwinkert.
Ich beschleunige abermals, weil die Kristaphine schon los l?uft. Euch gebe ich nie wieder meine ?pfel, ihr Verr?ter. Ich greife Instinktiv nach meiner Magie. Die Macht, die magische Energie durchstr?mt mich. Endlich gehorcht sie mir wieder und ich ihr. Die Winde wirbeln um mich und rei?en mich mit nach vorn. Mit einem gewaltigen Satz lande ich auf kleiner Treppe und trete durch die offene Tür.
Schwer atmand setze ich mich auf meinen Platzt und versuche wieder zu Atem zu kommen. Auf zu n?chste Gefahr, die wir s?ubern sollen.
?Sch?n, dass ihr alle da seid“, sagt Talia, ?Auf geht es. Wir fahren heute nach Hardinges. Dort ist eine Veskopaxplage ausgebrochen.“
?Eine was?“, frage ich.
?Die hatten wir letztens im Unterricht. ?Es sind diese ekelhaften Insekten.“, sagt Auelia.
Ich zucker mit den Schultern: ?Keine Ahnung“
?Gelb Schwarz gestreift, Raubkatzenk?rper, langes dichte Fell, ein peitschenartiger Schanz und diese viel zu dünnen Flügel?“
?Ach stirb. ?Ja an die kann ich mich besonders gut erinnern.“ sage ich und lege einen ironischen Unterton unter. In Wirklichkeit habe ich keine Ahnung, was für ein Wesen gemeint ist.
?Dann ist ja gut“, sagt Auelia und macht es sich auf ihrem Platz bequem.
Ich tue es ihr gleich, denn ich bin immer noch müde. Um jetzt schon wach zu sein ist es noch viel zu früh. Und die neuen Kissen und Lehnen sind so unglaublich weich. Schnell, als würde ich immer noch in meinem Bett liegen.
Ich nicke ein. Meine Tr?ume sind ein einziges Wirrwarr. Als ich wieder aufwache, kann ich mich kaum noch daran erinnern. Worum ging es noch gleich? Egal.
Erst dann werde ich mir meiner Realit?t bewusst. Ich liege ganz anders, als ich eingeschlafen bin.
Ich hatte mich ganz nach au?en an die Kutschenwand gelegt, aber jetzt bin ich schnell auf der anderen Seite und das auch noch in einer Umarmung. Jemand h?lt mich ganz doll fest, als ob sein oder mein Leben davon abh?ngen würde.
Ich blinzle bin ich immer noch in einem Traum? Aber dafür ist die W?rme, die zu mir rüber schwappt, angenehm und sehr echt. Was mach ich nur, denn es ist ausgerechnet Lesren, der mich umschlossen hat.
Warum macht er das? Ich muss hier irgendwie ausbrechen. Mein Kopf dreht sich immer weiter durch. Die Gedanken wirren erschreckt umher, aber mein K?rper bleibt so ruhig, wie ein See bei Windstille.
Wo bleiben nur die Emotionen? Aber das Einzige, das da ist, ist Ruhe, eine so tiefe Zufriedenheit. Ich verstehe nicht. Wie kommt das? Woher und Warum? Und wieso kann ich nur Fragen stellen und keine Antworten bekommen. Es macht alles keinen Sinn.
Er bewegt sich. Hat er meine Unruhe entdeckt? Seine Augen sind noch geschlossen. Darm. Was mache ich nun? Wie komme ich hierher?
Stolen story; please report.
Dann fielen mir die anderen beiden schlafenden Personen mir gegenüber wieder ein. Auelia und Lunor. Lunor schnarcht leise vor sich hin. Bei Auelia sieht das aber anders aus. Sie grinst mich breit an.
Jetzt gerate ich in absoluter Panik. Sie hat es bemerkt, aber was hat sie bemerkt? Was gibt es denn zu bemerken? Lesren hat mich umarmt. Ist das etwas ungew?hnlich? Schei?e! Schon wieder nur Fragen.
?Genie?e es doch einfach.“ flüstert sie mir zu.
Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Wo kommt denn das her. Wieso soll ich das genie?en? Ich verstehe einfach nicht. Erst mal durchatmen. Dann kann ich neu planen und agieren.
Auelia schüttelte den Kopf, als ich versuchte mich, mit nur m??igem Erfolg zu l?sen. Aber dabei würde ich ihn wecken. Wie soll ich nur weg.
Will ich denn weg? Dieser neue Gedanke verwirrte mich genauso. Wo kommt denn diese Nonne her. Also eigentlich ist es doch ganz sch?n, fast wie zuhause, aber doch elementar anders. Das war Familie. Und es ist auch anders, als wenn ich meine Freunde oder Bekannte grü?e, verabschiede. Es fühlt sich an wie… wie…
Auelias Augen scheinen sich mit jemanden zu unterhalten. Ich spüre ein Z?gern und Lesren entl?sst mich langsam aus meiner, ja, ich wei? auch nicht, Situation?! Aber in dem er geht, bleibt zitternde K?lte zurück.
?Entschuldige“, murmelt er und zieht sich voll und ganz zurück.
?Schon gut. Es …“, beginne ich. Wie wollte ich denn nur diesen Satz beenden. Letztendlich h?re ich mich sagen: ?Es ist schon gut, so wie es ist.“
Auelia st?hnt auf. Ich krabble in meine Ecke der Kutsche zurück, ziehe die Beine an und versinke. Wieso passiert so etwas immer nur mir. Das war so peinlich. Aber auch… Ich kann es nicht greifen, aber doch war auch irgendetwas sch?nes dabei. Seit wann verstehe ich denn diese Welt nicht mehr.
Irgendetwas ist geschehen und ich habe nicht bemerkt, was es ist. Das macht mich wahnsinnig. Meine L?sungsans?tze machen auch keinen Sinn. Wir sind Freunde. Was hei?t das überhaupt. Und was ist in diesem Begriff überhaupt inbegriffen? Ich sollte wohl eher mal nach L?sungen schauen, bevor ich das zu sehr bewerte.
Diese Sicherheit brauche ich und eine Ablenkung w?re auch nicht schlecht. Da kommt unsere Mission wie gerufen, denn Talia h?lt einfach am Wegesrand an.
?Aufstehen ihr Schlafmützen! Es geht los. Schnappt euch alles, denn ab hier geht es zu Fu? weiter.“, ruft sie und springt vom Kutschbock.
Diesmal bin ich die erste die aus der Kutsche springt. Die anderen folgen schlaftrunken. Talia zieht eine Augenbraue hoch. Ich zucke mit den Schultern, denn schlie?lich kann ich auch mal die Schnellste sein.
?Gut wir müssen uns einen Weg bis zum Nest durchk?mpfen. Dort treffen mir dann auch die Magna. Das Gel?nde ist waldig, aber mit einigen gro?en Lichtungen und der Wald an sich ist auch nicht sonderlich dicht. Beachtet nicht nur die gro?en Veskopaxe, sondern auch die kleinen. Diese sind zwar nicht so gef?hrlich, aber auch ihre Gifte k?nnen euch L?hmen, wenn es genügend sind.“
Wir nicken. Das ist uns ja schlie?lich bekannt. Sofort danach übernimmt Auelia die Gruppe und teilt uns ihren Plan mit. Nach klassischer Manier zeichnet sie den Plan in die Erde.
?Also, wir sind hier, das Kreuz und müssen knapp einen halben Kilometer nach Süden. Achte auf die auff?lligen Farben und bedenkt, dass fliegende Gegner wendig und schnell sind. Askari wird unser Sp?her sein. Kl?re auf und dann bek?mpfen wir die Veskopax gemeinsam.“
?Kleine Mengen schaffe ich auch allein, dann sind wir schneller.“, sage ich. Ich habe n?mlich keine Lust jetzt die n?chsten Stunden damit zu verbringen Insekten zu jagen. Au?erdem brauche ich etwas Freiraum, um das von vorhin zu, ja wei? auch nicht, zu verarbeiten. Ich bin nicht ohne Grund die Sp?herin. Ich kann so schneller und agiler k?mpfen. Ich kann so dem Team helfen und meinen Kampf fortführen.
?Gut, aber kein Risiko eingehen. Wir wollen ja schlie?lich alle nachher nach Hause gehen. Wir anderen gehen die gerade Linie auf die Magna zu. Sobald sie besiegt ist, wird der Stamm sich aufl?sen und absterben.“
Ein einfacher und solider Plan. Und so geht es direkt los. Ich springe sofort in die Luft, mein Element. So frei, so losgel?st. Anfangs hatte ich so meine Probleme mit der Luft. Sie ist viel zu frei und gef?hrlich gewesen, aber inzwischen ist es meine neue Natur geworden.
Fr?hlich und Glücklich springe ich durch die Baumkronen. Dabei umringt mich mein Mana und der Wind. Schnell komme ich dabei von Ast zu Ast. So, jetzt muss ich mich aber auch meiner Aufgabe widmen.
Ich finde zwar Insekten jetzt nicht so eklig, aber besonders gern habe ich sie auch nicht in meiner N?he. So halte ich nach den Farben dieser Monster Ausschau. Schnell werde ich fündig. Eine kleine Gruppe von fünf Veskopaxen haben sich um den Kadaver eines Jadehirsches versammelt und rei?en gro?e Fleischbrocken heraus. Ihr gelb-schwarzes Fell soll Feinde abschrecken, mich aber führt es direkt zu diesen.
Die schaffe ich doch schnell. Also lasse ich mich vom Baum gleiten und ziehe meine beiden Schwerter. Noch bevor ich den Boden betrete hab ich zwei der Monster zerteilt und dem dritten eine Windklinge entgegengeworfen. Die anderen beiden Monster sehen mich noch zu ihnen stürmen, bevor ich ihre K?pfe vom K?rper trenne.
Fünf zu Null. Perfektes Ergebnis!
Sofort schwinge ich mich wieder in die Luft. Die anderen kommen n?her. Weiter. Ich muss weiter. Sp?hen und Gegner suchen. Diese Jagt wird mein Sein. Dies ist mein Kampf, nur meiner.
Also geht es weiter. Bald schon habe ich viele einzelne Gruppen ausgeschaltet. Die Veskopax sind selten allein unterwegs und sie wissen um ihre Schw?che und gleichzeitig auch letzte Hoffnung: die Magna.
Die Magna ist die K?nigin eines jeden Volkes dieser Art. Diese kann bis zu fünf Meter gro? werden und hat das Potential ganze D?rfer allein auszurotten.
Die Schw?che ist, dass nur die K?nigin Nachwuchs zeugen kann. Wenn also diese stirbt, und zwar ohne Nachfolgerin, dann stirbt auch dieses Volk.
Aber eine K?nigin ist niemals allein unterwegs. Ihre Untertanen sind immer in ihrer N?he, um ihr den Rücken oder bessergesagt die Flügel zu decken. Es gibt auch ein paar Exemplare, die man als die K?nige eines Veskopax Nestes ansehen k?nnte, aber ihre st?rke ist nichts gegen die Magna. Trotzdem sind diese eine Gefahr, selbst für Erfahrene Abenteurer Gruppen.
Ihre Diener, also die kleinen bis normalen Veskopax, sind aber nichts anderes als kleine Fische in dem gro?em Meer der Monster und Tiere dieser Welt.
Die n?chste Gruppe ist da vorne. Schnell schicke ich Winde voraus, um ihre ungef?hre Anzahl zu ermitteln. Es sind ungef?hr, bitte was? Wo kommen denn diese circa drei?ig Stück her. Was soll das?! Beruhige dich, denn sie wissen ja nicht, wo du bist.
Und als ob ein Schreibender einer Geschichte es so geplant h?tte, dreht die Gruppe ab und schwirrt direkt auf mich zu. Ich sogar schon das Surren der Flügel h?ren in der Ferne h?ren. Ich schaffe es nicht weg, dafür sind sie zu schnell. Die anderen sind auch noch zu weit weg. Also werde ich mich diesen wohl allein Stellen müssen.
Mein Mana lasse ich schneller durch meine Adern flie?en, schlie?lich brauche ich es jetzt mehr als jemals zu vor. Schnell überlege ich, welche Art des Windes mir hier helfen k?nnte. Ich muss auf jeden Fall schneller werde und ich brauche Angriffskraft.
Schon habe ich einen Plan. Und ich brauche dafür aber den ersten Angriff. Also sprinte ich los, springe ab und lasse mich von einem kleine Wirbel aus Wind tragen, der mich auf ein gute Geschwindigkeit bringt. Mein Umhang weht und rüttelt im Wind. Ich hoffe, dass ich ihn nicht verliere. Meine Kapuze rutsch schon nach hinten, aber was soll ich auch sonst machen.
Ich muss schneller sein, damit sie mich nicht treffen. Wie geplant treffe ich zuerst auf die Gegner und zerschneide drauf los. Meine Klingen gleiten durch die Panzer der Insekten fast ohne Wiederstand. Wie im rausch schlage ich um mich.
Diese Monster sind nichts, k?nnen nichts. Ich habe die Macht. Ich bin die Macht! Endlich habe ich die St?rke meine Geschichte zu erleben. Diese Realit?t wird zu meiner Welt. Mein Eigentum.
Ich bleibe stehen. Was sind das für Gedanken. Und wo kommen denn diese Fantasien her. So bin ich doch sonst nicht.
?Wa… Ahhh“
Ein kehliger Schrei verl?sst meine Kehle, als mich ein Veskopax mit der Gr??e meines Unterarms mir in die linke Schulter sticht und mit ihrem Maul nach meinem Gesicht schnappt. Ich reagiere schnell und hacke ihr mit meinem Schwert in der anderen Hand den Kopf ab.
Der K?rper des Insektes prallt auf meine Schulter und gleitet dann zu Boden. Der Stachel bricht ab und bleibt in meiner Schulter stecken. Ich darf nicht anhalten. Ich h?re, wie die verbliebenden Veskopax n?herkommen.
?Windmagie: Wirbelnde Barriere!“, rufe ich und lasse einen Sturm um mich aufsteigen.
Dieser soll mich schützen, bis ich bereit bin auch die verbliebenden fünf auszurotten. Wut dominiert mein Denken. Warum auch nicht, sie haben mich schlie?lich verletzt. Und mit diesem Gedanken weichen Angst und Unsicherheit dem Hass und der Gewissheit, dass ich sie alle besiegen kann und auch werde.
Ich greife mir an die verletzte Schulter und entferne den Stachel und heile anschlie?end mit Licht- und Finsternismagie.
Leider bin ich nicht gut in diesen beiden Magien, da ich mich ja auf meine Winde konzentriere, habe aber von Lunor etwas über Heilmagie gelernt und schaffe es daher zumindest Wunden oberfl?chlich zu verschlie?en.
Ich hoffe, dass das für diesen Kampf reicht. Jedoch ist die Heiling nicht ohne Schmerzen verbunden, denn ich zwinge meine Zellen sich schnell zu regenerieren. Das, was sonst mit Zeit geheilt wird, muss nun schnell heilen. Meine Windbarriere l?sst bereits nach.
Also beschlie?e ich, dass das reichen muss, auch wenn meine Schulter immer noch schmerzhaft pulsiert. Ich hebe die Barriere auf und nehme das übrige Mana wieder in mich auf, nur um die Energie direkt für das n?chste Werk zu verwenden.
Diesmal soll ein Sturm mir genügend Deckung geben. Diesen habe ich mit Windklingen verdichtet, sodass eine Veskopax darin zerfetzt werden sollte. Und tats?chlich werden die Fünf in den Sturm eingezogen und f?rben diesen nun neu ein.
Eine habe ich aber untersch?tzt. Dieser fliegt ohne Probleme aus diesem Sturm der Vernichtung hinaus und steuert auf mich zu. Die Rei?z?hne dieses Monsters lechzen nach mir.
Meine Wut wird von Angst gesprengt, sodass ich mich fast nicht rechtzeitig gewehrt h?tte. Noch aber im letzten Moment schaffe ich es die linke Klinge zwischen mich und das Monster zu bringen. Meine Schulter bringt mich fast vor Schmerz um, aber ich muss durchhalten.
Mein rechtes Schwerte schwinge ich mit voller Kraft auf das Monster und verst?rke den Angriff mit meiner Magie. Mein Schwert trifft, begleiten von einem Wutschrei meinerseits auf das Monster und der Panzer kann für kurze Zeit standhalten, dann aber gebe ich nochmal alles und durchbreche schlie?lich die Verteidigung und mein Schwert macht sich Hungrig über dessen Innereien her.
Dabei habe ich aber den Schwanz der Kreatur mit ihrem Stachel vergessen, der nun auf meinen Bauch zusticht. Innerlich bereite ich mich für den Schmerz, auch wenn ich niemals mit dem kommenden Gerechnet habe. Denn Lesren stürz sich mit seinem Schild dazwischen.
Mit einem dumpfen Schlag prallt der Stachel ab und f?llt mit dem Restlichem K?rper zu Boden. Dort bleibt er liegen. Nicht aber Lesren. Er springt auf, packt mich an den Schultern und schreit mich an.
?Sag mal, bist du von allen guten Geister verlassen?! Das war verdammt knapp! Hast du dir das schon mal überlegt?! Was w?re, wenn ich nicht rechtzeitig da gewesen w?re. Wir sollen als Team gemeinsam arbeiten und brauchen keine Helden Tod deinerseits. Wir brauchen dich lebend! Ich brauche… Denk doch einmal nach. Das waren drei?ig. Drei?ig! Die h?tte wir gemeinsam erledigen müssen!“
Bei jedem Wort schüttelt er mich. Und jedes Mal bringt mich meine Schulter vor Schmerz fast um.
Ich bin aber zu geschockt, um ach nur einen geraden Satz oder eine Bewegung herauszubekommen. Geschockt bin ich wegen zwei Dingen. 1. Der letzte Verzweiflungsschlag der Veskopax war knapp und 2. Lesren brüllt mich an.
Das hat er noch nie zuvorgetan. Warum ist er denn nur so sauer. Ich habe doch nur meinen Job gemacht. Meine Verblüffung weicht Wut. Warum versteht er denn nicht?
?Ich habe nur meinen Job gemacht!“, schreie ich zurück. Ich bin emp?rt, wie kann er sich nur anma?en mir zu erkl?ren, wie ich meine Aufgaben zu bew?ltigen habe. ?Wie du siehst, kam ich ganz gut allein zurecht! Ich danke dir für deine Hilfe, aber das hei?t nicht, dass ich in deiner Verantwortung liege!“
Ich rei?e mich aus seinem Griff. Dabei pocht aber meine Schulter so doll auf, dass ich beim Umdrehen auf die Knie falle und damit k?nnen alle meine Verletzung sehen.
?Verdammter Schreiber in Herr Gotts Himmel“, fluche ich drauf los und drehe mein Gesicht, um die Wunde mir erneut anschauen zu k?nnen.
Die Wunde ist wieder aufgegangen und es flie?t etwas Blut heraus. Dabei sehe ich auch, dass Lesren einiges davon an seiner Hand, mit der er meine linke Schulter gepackt hatte, hat. Erschrocken startet er darauf.
Bevor ich aber auch nur l?nger darüber nachdenken kann, sind Talia und Lunor bei mir. Talia gibt mir ein Gegengiftserum und unterh?lt sich mit mir.
Wahrscheinlich wird sie mich ablenken, aber ich kann nicht zuh?ren oder gar antworten, denn Lunor legt mir seine volle magische Kraft los. Das Mana knistert leicht in der Luft, und der Schmerz in meiner Schulter steigt ins unermessliche.
Dann verdunkelt sich auch noch die Welt um mich herum und mir wird kalt und hei? zugleich. Fühlt es sich so an, das Bewusstsein zu verlieren?
Und dann l?sst alles pl?tzlich nach. Der Schmerz schwindet und die Farben kehren zurück. Das Einzige, was bleibt ist der Schwei? auf meiner Stirn. Diesen Wunsch wünsche ich mir aber auch mit meinem Handrücken ab.
Au?erdem bleibt ein leichtes Pochen in meiner Schulter. Das Blut kehrt in seine Gef??e zurück und bringt neue Rohstoffe an die noch zu reparierenden Stellen. Aber auch dieses l?sst sich schnell nachlesen.
Ich stehe auf und bewege leicht meine Schulter, nur um festzustellen, dass sie wieder vollst?ndig verheilt ist. ?Danke Lunor. Was diese Magie angeht, bist du ein wahrer Künstler.“
Lunor nickt: ?Es ist zwar alles geheilt, aber übertreibe es nicht.“ Bleibe bei uns in der N?he und für heute keine Alleing?nge.“
Ja, damit ist er wohl recht. Ich sammle meine beim Kampf gefallene Ausrüstung ein. Dann lass ich das Mana wieder um mich aufsteigen, um mich in die B?ume zu katapultieren. Und meine mir so vertraute Art zu Reisen zu folgen.
Talia h?lt mich auf. ?Wir sollten uns erst neu organisieren.“
Auelia hat schon ihren Stock zu Zeichnung wieder hervorgezogen und beschreibt ihren Plan in die Erde. Ich h?re nicht richtig zu. Mein Gefühlchaos lenkt mich ab. Zum Glück habe ich aber das Wichtigste mitbekommen, hoffe ich zumindest.
Die anderen drei kümmern sich um die Magna und ich soll mich mit den verbliebenden kleinen Veskopax auseinandersetzen. Talia wird uns retten, wenn es n?tig wird. Sie ist unser Backup.
Auf in die letzte Runde.