home

search

Kapitel 3: Sklave – 06.06.2018

  Sie n?herten sich dem Armenviertel in gleichm??igem Tempo. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Siedlung erreichten. Seine Arme begannen vom Gewicht der Holzst?mme zu brennen. Er verlagerte das Gewicht des Holzes, um die Schmerzen zu lindern.

  ?Ich bin froh, dass du mir hilfst. Es war sehr anstrengend, das Holz von dort oben zu holen“, sagte Varyan. Er hatte sein L?cheln wieder gefunden.

  ?Warum musst du dort oben Holz holen? Da unten ist doch ein ganzer Wald.“ Er deutete mit den Augen in Richtung der Hütten.

  ?Es ist wirklich eine Schande“, erkl?rte Varyan. ?Die B?ume sind zu hoch geworden und jetzt kann der Baron das Lager nicht mehr sehen.“

  ?Der Baron?“

  Varyan deutete auf den Turm auf dem Hügel. Sie schwiegen einen Moment.

  ?Das ist unheimlich“, sagte er.

  Varyan nickte. ?Als Kind habe ich mich immer an diesem Ort versteckt, wenn mich etwas aufgeregt hat. Jetzt will der Baron diese B?ume loswerden. Deshalb dürfen wir unser Holz nicht im Wald holen, bis dieser Bereich abgeholzt ist.“

  ?Das tut mir leid.“

  ?Muss es nicht. Es ist schlie?lich nicht deine Entscheidung.“ Varyans Blick verweilte einen Moment lang auf dem Schloss. ?Wie hei?t du eigentlich? Du hast dich gar nicht vorgestellt.“

  ?Ich…“ ich habe keine Ahnung.

  Varyan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. ?Du musst doch einen Namen haben. Der Baron oder irgendein Abenteurer hat dir sicher einen gegeben.“

  Er war noch verwirrter. Warum sollten sie mir einen Namen geben?

  ?Ich erinnere mich nicht daran, einen Namen bekommen zu haben. Ich erinnere mich an nichts au?er dem Tor. Ich kam durch das Tor hierher.“

  ?Ein Tor? Mitten am Hang?“ fragte Varyan mit ironischer Stimme. ?Nein ernsthaft, woher kommst du?“

  ?Ich wei? es nicht. Ich erinnere mich an nichts au?er dem Tor. Als N?chstes habe ich dich gesehen.“

  ?Haben sie dich nicht hier hergefahren? Hast du keinen Namen bekommen? Hattest du vorher keinen? Bist du sicher? Haben sie dir auf den Kopf geschlagen? Tut dir der Kopf weh?“ Varyan lachte auf.

  ?Wer h?tte mich hier herfahren sollen?“

  The author's tale has been misappropriated; report any instances of this story on Amazon.

  ?Die Abenteurer natürlich! Jemand muss dich gekauft und hier hergebracht haben.“

  ?Warum sollte mich jemand kaufen?“ Er wurde nerv?s.

  ?Du wei?t wirklich gar nichts.“ Varyan schien beruhigt aber immer noch ziemlich amüsiert. ?Du bist ein harter Brocken, aber wir werden dich schon geknackt kriegen.“

  ?Ich verstehe gar nichts.“

  ?H?r zu.“ Varyans Gesicht wurde wieder ernst. ?Falls – und ich nehme jetzt mal entgegen meiner Zweifel an, dass du die Wahrheit sagst – also falls du dich wirklich an nichts erinnerst, ist hier die unangenehme Wahrheit: Du bist jetzt das Eigentum eines Anderen.“

  ?Was?“

  ?Da du hier mit diesen Kleidern angekommen bist, bedeutet das, dass du jetzt ein Sklave bist.“

  Ihm rutschte das Herz in die Hose. ?Wie meinst du das?“

  ?Genau wie ich es gesagt habe. Du bist, genau wie ich, jetzt Eigentum eines Abenteurers, h?chstwahrscheinlich des Barons. Und du sollst in den Minen im Sklavenlager arbeiten.“

  ?Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich erinnere mich an nichts, aber ich bin bestimmt kein Sklave. Das muss ein Fehler sein.“

  ?Nun, es ist bedauerlich, dass du dich nicht erinnern kannst, aber du scheinst in dieser Angelegenheit keine Wahl gehabt zu haben.“

  Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er k?mpfte immer noch damit, seine Situation zu verstehen. Sie lie?en die Holzst?mme auf den Boden sinken. Das kann nicht real sein! Das klingt alles wie ein seltsamer Traum. Genau! Ein seltsamer Traum. Richtig! Varyans Daumen war nicht abgehackt. Ich werde sehr bald aufwachen.

  Varyan schnippte ihm mit dem Finger ins Gesicht. Der Schmerz war nicht stark, aber definitiv real.

  ?Hier ist, was du beachten solltest: Leiste deinen Teil der Arbeit, st?re die anderen nicht und tue immer, was die Abenteurer sagen. Vor allem der Baron.“

  Wovon spricht er? Wer ist überhaupt dieser Baron? Was will er von mir?

  Er brauchte einen Moment, um über den gr?bsten Schock hinwegzukommen. Dann, nachdem sich das Chaos in seinem Kopf gelichtet hatte, sagte er das Erste, was ihm in den Sinn kam: ?Der Baron klingt wie ein Arschloch.“

  Varyan brach in lautes Gel?chter aus. Sein ganzer K?rper zuckte bei jedem Lachen, das er ausstie?, und er drohte beinahe auf dem nassen Gras auszurutschen. Er versuchte zu sprechen.

  ?Lass sie das nicht…“ aber er konnte den Satz nicht beenden, ohne wieder in Gel?chter auszubrechen.

  Das Lachen war sehr hoch und ungehemmt. Es war sehr ansteckend. Er ertappte sich dabei, mit Varyan zu lachen, obwohl es nicht zum Lachen war. Die Vorstellung von ihnen beiden, halbnackt, die über einem Holzhaufen lachten, war einfach zu verrückt, um die Situation ernst zu nehmen.

  ?Nein, nein. Im Ernst.“ Varyan versuchte, seine Fassung wiederzugewinnen, ?lass niemanden dich das Sagen h?ren.“

  Obwohl Varyan sein Bestes gab, konnte er ein amüsiertes Grunzen nicht ganz unterdrücken.

  Auch er k?mpfte darum, ernst zu bleiben, aber es gelang ihm, zu antworten: ?Danke für die Warnung. Ich h?tte mir denken k?nnen, dass ich das nicht sagen darf. Es tut mir leid.“

  ?Nein, du musst dich nicht entschuldigen“, flüsterte Varyan mit vom Lachen tr?nenfeuchten Augen. Er sah mit einem L?cheln im Gesicht zum Himmel.

  Die Sonne kroch stetig weiter aufw?rts an der Bergkette entlang. Sie lie?en sich einen Moment Zeit, um ihre W?rme zu genie?en. Er fühlte sich, als würde die W?rme der Sonne den kalten Schock der Information, die er von Varyan erhalten hatte, aus seinem K?rper vertreiben.

  ?Lass uns gehen“ unterbrach Varyan ihre Pause, ?Lass uns essen gehen.“

  W?hrend er noch darüber nachdachte, was seine Situation war und was das für ihn bedeutete, hoben sie das Bündel aus Holzscheiten und Lumpen erneut auf und setzten ihren Weg den Hügel hinunter fort.

  Heroes auf Patreon erm?glicht:

Recommended Popular Novels