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Kapitel 4: Untergebener – 06.06.2018

  Die beiden Jungen kamen schwei?gebadet und keuchend an den ersten Hütten an. Ein schwerer Geruch nach einem k?stlichen Eintopf begann die Luft zu füllen. Sein Magen begann zu knurren. In diesem Moment realisierte er zum ersten Mal, wie hungrig er war.

  ?Ich dachte, wir bringen das Holz fürs Frühstück“, sagte er.

  ?Na ja, normalerweise hole ich das Holz fürs Abendessen im Voraus, aber mit so viel-“ Varyan hob die Lumpen, die um die Holzscheite gewickelt waren, ?bringen wir genug fürs Frühstück morgen.“ Varyan zwinkerte.

  ?Verstehe.“

  Angesichts von Varyans Logik kicherte er etwas. Er wusste nicht viel über Brennholz oder Feuer, aber der Schmerz in seinen Unterarmen lie? ihn glauben, dass sie mehr als genug brachten. Sie gingen entlang einer Reihe der heruntergekommenen Hütten, die schon lange verlassen schienen. Die Bretter der W?nde waren zerbrochen, gesplittert und voller L?cher. Eine der Hütten hatte ein Loch, das gro? genug war, dass er seinen Kopf hineinstecken konnte. Durch das Loch konnte er sehen, dass drinnen nichts au?er einem schmutzigen Stoff auf einem Haufen Bl?tter war, der eine gesamte H?lfte des Raumes einnahm. über diesem improvisierten Bett war ein Seil gespannt, an dem Kleidung hing. Ein rothaariges M?dchen in etwa ihrem Alter verlie? die Hütte. Sie hatte es eilig, w?hrend sie versuchte, ihre Haare in ein wei?es Kopftuch zu binden. Sie trug rote Kleidung und braune Stiefel, die besser für das kühle Wetter und die schlammigen Stra?en geeignet aussahen als ihre Lumpen. Er fand es seltsam, dass sie keine Hosen trug, auch wenn ihre Kleidung genug ihrer Knie bedeckte, um als Kleid zu gelten. Als sie die Jungen sah, blieb das M?dchen abrupt stehen. Sie schaute zu Boden, verbeugte sich vor Varyan und machte, ohne den Kopf zu heben, einen gro?en Bogen um sie herum. Er schaute ihr hinterher und sah, dass sie sich auf den Weg zum Herrenhaus auf dem Hügel machte, ihre Haare noch immer ungez?hmt vom Kopftuch. Mit einem verwirrten Blick wandte er sich wieder Varyan zu, der seinen unerschütterlichen Weg fortsetzte.

  ?Mach dir nicht allzu viele Gedanken darüber. Der Baron will sie so.“

  Was genau meint er damit? Was war das gerade?

  Varyan schien nicht weiter reden zu wollen, also behielt er seine Fragen für sich. Es dauerte nicht lange, bis sie das Ende des Armenviertels erreichten. Als die letzte Hütte hinter ihnen lag, entdeckte er die Quelle des k?stlichen Duftes, dem sie die ganze Zeit gefolgt waren. Ein riesiger Kochtopf stand auf einem Eisengestell über einem Feuer. Das Feuer war von improvisierten Zelten aus Holzst?cken und einigem Stoff umgeben, die kaum jemandem standhalten würden, der gegen sie blies. Er sah andere M?nner verschiedener Altersklassen in ?hnlichen Lumpen wie seinen über das Lager verteilt, die Eintopf aus h?lzernen Schüsseln schlürften. Einige von ihnen packten bereits Spitzhacken in S?cke, w?hrend die letzten beiden in der Schlange standen, um Frühstück zu bekommen.

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  ?Willkommen zuhause“, sagte Varyan stolz. Er hatte wieder sein warmes L?cheln im Gesicht. Dieses L?cheln, das jegliche Negativit?t hinter sich lie? und sich nur auf die Menschen vor ihm konzentrierte.

  Der Mann am Kochtopf, der den Eintopf servierte, bemerkte die Beiden zuerst.

  ?Varyan, was hat so lange gedauert? Die Bediensteten des Herrenhauses sind schon lange weg“, rief der Mann.

  Varyan antwortete: ?Es ist nicht schlimm, wir sind unterwegs hierher auf Lydia gesto?en. Sie werden damit besch?ftigt sein, ihre Unpünktlichkeit zu bestrafen, w?hrend wir essen.“

  Varyan senkte die Arme und deutete auf einen Platz neben einem Zelt in der N?he des Feuers, um dort die Holzscheite abzulegen, die sie mitgebracht hatten. Nachdem sie die Lumpen geleert hatten, konnte er endlich seine schmerzenden Arme ausstrecken und stie? einen tiefen Seufzer aus.

  ?Das ist viel Holz, nicht schlecht. Hat dir dein neuer Freund geholfen?“, fragte der Mann.

  Die Frage zog viel Aufmerksamkeit auf sich im Lager. Er h?rte auf, sich zu strecken, um nicht noch mehr davon anzuziehen.

  ?Ja, das ist unser Neuzugang“, antwortete Varyan.

  Gemurmel breitete sich im Lager aus. Er konnte die Worte ?tot‘ und ?sechsundzwanzig‘ unter den Fragen, die sich die M?nner gegenseitig stellten, heraush?ren. Er spürte immer mehr Blicke auf sie gerichtet.

  ?Ich wurde nicht über einen Neuen informiert. Wir müssen vor dem Aufbruch eine Anwesenheitskontrolle machen. Wie auch immer, du kannst dir dein Frühstück bei Shadis holen. Er hat es wie immer zu Jacobys Zelt gebracht“, sagte der Mann.

  ?Gro?artig“, sagte Varyan. ?Dann kannst du dein Essen hier bei Cadmun holen. Entschuldige mich bitte. Wir müssen uns beeilen, bevor die Abenteurer kommen und uns zu den Minen bringen.“

  Varyan klopfte ihm auf die Schulter und ging dann ohne ein weiteres Wort. Diese Abenteurer müssen wirklich was Besonderes sein.

  Der letzte Mann in der Schlange war gerade bedient worden. Cadmun winkte ihn zum Topf herüber. Er war ein gro?er Mann mit kahlem Kopf und glatt rasiertem Gesicht. Eine breite Narbe verlief von seiner rechten Wange bis zum Schlüsselbein. Genauso wie Varyan und der Rest der M?nner schien er untergewichtig zu sein.

  ?Mein Name ist Cadmun Frost. Ich habe die Fabrik am Drachengrat für Vorarbeiter Blitz geführt, bevor die Abenteurer kamen. Wenn wir sp?ter in den Minen sind, solltest du besser auf das h?ren, was ich sage“, befahl Cadmun. Er hatte eine autorit?re Ausstrahlung, aber es fühlte sich an, als meine er es trotz Allem gut. Seine Narbe sieht unsch?n aus. Vielleicht hatte er einen Unfall in dieser Fabrik?

  ?Woher wei?t du, dass ich in den Minen arbeiten werde?“, fragte er.

  ?Sie haben dir keine Kleidung gegeben. Wenn du dem Herrenhaus zugeteilt worden w?rst, w?rst du bereits zu sp?t für den Frühstücksdienst. Du w?rst bereits im Schlachthaus dafür. Die Bauern arbeiten auf der anderen Seite jenes Hügels auf den Feldern, also bedeutet das, dass du bei uns feststeckst.“

  Das M?dchen von vorhin war also eine Dienerin des Herrenhauses. Sie schien wirklich in Eile zu sein. Was hat es mit diesem Schlachthaus auf sich? Ich hoffe, es geht ihr gut.

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