home

search

Kapitel 34: Realität - 09.06.2018

  Er sah dem gro?en Mann in die Augen, aber sein Ausdruck blieb gleichgültig und seine Absichten unklar. Ein Moment verging, in dem sie sich nur anstarrten. Er spürte keine Feindseligkeit, sondern eher Mitleid. Dann zeigte PP einfach auf den Sack mit den Spitzhacken auf dem Boden zwischen ihnen, bevor er zu den anderen Minenarbeitern ging, die auf die Ankunft der Ritter warteten. Er muss es gewesen sein. Dieses Arschloch!

  Er wischte sich die Tr?nen aus den Augen und griff nach dem Sack. Er stellte sich hinten in die Reihen, wo er diesmal, da es eine ungerade Anzahl von Minenarbeitern gab, ohne Partner in seiner Reihe war. Bald kamen Reacher und Becket im Barackenlager an, um die Sklaven zusammenzutreiben, und der, sich durch den dichten Wald windende Marsch zu den Minen begann. Der Weg war rau und die Luft war schwer vor Feuchtigkeit. Die Ritter waren an diesem Tag gefasster, und die Sklaven beschlossen, ihre Geduld nicht herauszufordern.

  ?Du wei?t, dass du als Spieler im Herrenhaus schlafen darfst?“ fragte Reacher, das Pferd stolz hinter ihm hertrabend. ?Oder zumindest eine Hütte wie die anderen Diener w?hlen kannst.“

  Der Streitkolben hatte den ganzen Tag kein Wort gesagt und Becket alle Befehle erteilen lassen, aber jetzt, nach einer Stunde Marsch, versuchte Reacher ein Gespr?ch anzufangen. Er hielt seinen Blick nach vorne gerichtet und ignorierte ihn. Er wollte den anderen Sklaven keinen weiteren Grund geben zu denken, dass er anders oder besonders gut behandelt wurde. Die anderen Sklaven trotteten weiter, ihre Augen auf den Boden gerichtet, aber er konnte ihre stille Verurteilung spüren. Er wollte schreien, dass er einer von ihnen war, nur ein weiterer Sklave, der versuchte zu überleben, aber er wusste, dass es auf taube Ohren sto?en würde.

  ?H?rst du zu?“ fragte Reacher.

  Er wollte Reacher ins Gesicht springen und ihm sagen, dass er sich verpissen soll, aber er fürchtete, dass der Streitkolben sich an den Sklaven r?chen k?nnte, also blieb er still. Nach seinem gescheiterten Kommunikationsversuch sprach Reacher den Rest des Weges nicht mehr. Nach einem langen und mühsamen Marsch erreichte die Gruppe endlich den Eingang zu den Minen.

  ?Vergesst eure Quote nicht. Fünf Edelsteine pro Person,“ rief das Schwert, als sie ihre Fackeln erhielten.

  Die Sklaven verloren keine Zeit, eine Spitzhacke aus seinem Sack zu nehmen und die H?hle zu betreten. Ein Minenarbeiter sah seine zitternden Arme und lie? absichtlich seine Spitzhacke wieder in den Sack fallen, wodurch er den Sack fallen lie?. Das klirrende Ger?usch hallte durch die H?hle, und alle blieben wie erstarrt stehen und richteten ihre Aufmerksamkeit auf sie. Reacher schrie die abgelenkten Sklaven an, weiterzugehen, und der Strom der Bergleute, die die H?hle betraten, setzte sich fort. Der Minenarbeiter, wegen dem er den Sack fallen gelassen hatte, entschuldigte sich sarkastisch. Lass diesen Idioten nicht in deinen Kopf.

  Nachdem alle hineingegangen waren, hielt Becket ihn für einen Moment auf, um ihm etwas Wasser anzubieten, das er ablehnte, bevor er die Mine betrat. Die Luft wurde kühler, der Geruch von Erde und feuchtem Stein erfüllte seine Nase. Er wurde wieder beauftragt, in den tiefsten Teilen der Mine zu arbeiten, also folgte er PP dicht vor ihm. Sie erhielten einige b?se Blicke, als sie an den anderen vorbeigingen, und einige warfen ihnen Beleidigungen wie ?Goblinschei?e“ und ?Scho?tiere“ zu. Nur wenige der Minenarbeiter wie Cadmun und Varyan ignorierten sie einfach. Nach einer Weile hatten sie alle anderen hinter sich gelassen, und die klirrenden Ger?usche wurden leiser, als sie an der Gabelung ankamen. Jetzt, als sie in die Tiefen der Mine hinabstiegen, war die Stille zwischen ihnen schwer von unausgesprochenen Worten. Als sie an dem gro?en Loch vorbeigingen, fantasierte er davon, den gro?en Mann hineinzusto?en. Niemand würde es wissen oder sich darum kümmern. Was zum Teufel denke ich da?

  You might be reading a pirated copy. Look for the official release to support the author.

  Er rief sich schnell zur Vernunft. Er hatte nicht mit PP gesprochen, um zu best?tigen, dass er sein Geheimnis verraten hatte. Warum sollte er Mord in Betracht ziehen, bevor er mit dem Mann sprach? Der Mangel an frischer Luft musste sein Denken beeintr?chtigen. Es ist nicht so, als ob ich stark genug w?re, ihn überhaupt zu schubsen.

  Sie kamen in den Abschnitt ohne Stützbalken und begannen sofort mit der Arbeit. Die Arbeit war zermürbend. Er fand es schwer, sich zu konzentrieren, seine Gedanken drifteten zu der Feindseligkeit der anderen Minenarbeiter, dem nagenden Hunger in seinem Magen und dem st?ndigen Verdacht gegenüber PP. Was ihn am meisten irritierte, war PPs unver?ndertes Verhalten trotz allem. Wie lange bist du schon ein Au?enseiter, um von all dem so unberührt zu bleiben?

  Natürlich bekam er nie eine Antwort. An diesem Tag litt seine Produktivit?t immens. Als das Signal zum Losgehen kam, hatte er seine Quote von fünf Edelsteinen nicht erreicht. Als sie endlich aus der Mine auftauchten, ersch?pft und mit Dreck bedeckt, wartete Reacher. Er bereitete sich auf eine Rüge vor, aber Reacher warf ihm nur einen Blick zu und wandte sich ab. Das Fehlen einer Bestrafung war fast schlimmer. Die anderen Minenarbeiter starrten ihn an, ihre Abscheu brannte hell. Der Rückweg war grausam. Da er das Frühstück ausgelassen hatte und Reacher seine Magie nicht benutzte, musste er das volle Ausmas seiner Ersch?pfung ertragen und sich durchk?mpfen, bis sie das Herrenhaus erreichten. Nachdem sie die Palisaden passiert hatten, erinnerte er sich daran, dass die Minenarbeiter einen Kampf anfangen k?nnten, sobald die Ritter nach Hause gingen. Er suchte verzweifelt nach Anzeichen von Feindseligkeit bei den anderen, aber sie lie?en ihn in seiner Paranoia in Ruhe. Puh! Ich glaube nicht, dass ich einen Kampf ohne PP überleben k?nnte.

  Er sch?mte sich, es zuzugeben. Beim Abendessen war er wieder der Letzte in der Reihe. Als er bei Cadmun ankam, war das Essen weg. Er ballte die F?uste, sein Magen knurrte lauter, aber er konnte nichts tun. Ein ganzer Tag ohne Essen. Ich muss etwas dagegen tun.

  Er wollte mit Cadmun über Montgomery und die rothaarigen Leute sprechen, von denen Lydia ihm erz?hlt hatte. Aber Cadmun mied ihn und hielt Abstand. Er verabschiedete ihn mit einem einfachen ?Gute Nacht“.

  W?hrend die Nacht hereinbrach, wurde er damit fertig, sich und seine Kleidung zu waschen. In dem Moment, als er die Lumpen auf die W?scheleine h?ngte, viel ihm auf, dass er kein Zelt hatte, weil Cadmun in Montgomerys altes Zelt gezogen war. Noch in seiner Unterw?sche begann er, hinter der Barackensiedlung zu suchen, aber zu diesem Zeitpunkt war er zu hungrig und ersch?pft, um sich um seine Bl??e zu kümmern. Es dauerte eine Weile, bis er den Felsen fand, an dem er sich in der vorherigen Nacht gewaschen hatte, aber glücklicherweise lagen die weggeworfenen überreste von Cadmuns altem Zelt immer noch darauf. Zu seiner Freude war das Tuch im Laufe des Tages getrocknet. Es war kaum mehr als ein zerlumpter Schlafsack übrig, der wenig Schutz gegen die n?chtliche K?lte bot, aber nach dem Mühsal, das er in diesem Stück stoff erlebt hatte, fühlte er sich damit verbunden. Es stinkt, aber es wird reichen müssen.

  Er rollte sich auf dem Boden neben dem sterbenden Feuer zusammen, wo Montgomery die Nacht zuvor geschlafen hatte, und zog den dünnen Stoff über sich. Die Sterne funkelten kalt über ihm, gleichgültig angesichts seinem Leid. Heute fühlte sich wie ein schlechter Traum an.

  Er fragte sich, ob das seine neue Realit?t war, bis Cassandra zurückkehrte. Als er die Augen schloss und die Ersch?pfung ihn endlich übermannte, fand er sich langssam mit dieser neuen Raelit?t ab. Er war jetzt hier, unter den Minenarbeitern, die ihn verachteten, ohne Ausweg. Er musste überleben, durchhalten, einen Weg finden, dieses neue Leben zu seinem eigenen zu machen.

  Heroes auf Patreon erm?glicht:

Recommended Popular Novels